Newsletter #31 - Reminder: Du weißt, was zu tun ist

Newsletter #31 - Reminder: Du weißt, was zu tun ist

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Der US-Aktienmarkt hat turbulente Wochen hinter sich: Der S&P 500 hat seit seinem letzten Allzeit-Hoch Mitte Februar nun mehr als 16% verloren, der technologielastige Nasdaq 100 mehr als 20% (sh. Charts unten). Das markiert den stärksten Rückgang seit 2022.

​Alleine in den vergangenen beiden Handelstagen verzeichnete der S&P 500 jeweils einen Rückgang von über 4,5%. Solche starken aufeinanderfolgenden Abschwünge traten zuletzt während der COVID-19-Krise im Jahr 2020 und der globalen Finanzkrise 2008 auf. Die nachstehende Tabelle zeigt zehn Fälle, in denen der S&P 500 an zwei aufeinanderfolgenden Tagen um mindestens 4,5% fiel, sowie die Entwicklung des Index im darauffolgenden Jahr. Dies unterstreicht die historische Bedeutung der aktuellen Marktbewegungen.

Hauptgründe für den Rückgang sind die Androhung umfassender US-Importzölle und die Befürchtung einer globalen Rezession, die durch einen möglichen weltweiten Handelskonflikt ausgelöst werden könnte. Bereits während der ersten Amtszeit von Donald Trump war ein drohender Handelskrieg die Hauptursache für die Korrektur des S&P 500 (sh. Chart unten).

Warum drohen die USA mit Zöllen?

Die umfassenden Importzölle, die Präsident Donald Trump diese Woche angekündigt hat, basieren auf mehreren zentralen Überlegungen seiner Regierung:​

  • Stärkung der heimischen Produktion: ​Durch die Erhöhung von Importzöllen auf ausländische Waren beabsichtigt die US-Regierung, Unternehmen dazu zu bewegen, ihre Produktion in die Vereinigten Staaten zu verlagern. Dies soll zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen und die industrielle Basis des Landes stärken, die in den letzten Jahrzehnten durch die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland geschwächt wurde.
  • Reaktion auf unfaire Handelspraktiken: ​Die USA weisen ein erhebliches Handelsdefizit auf, was bedeutet, dass das Land deutlich mehr Waren importiert als exportiert. Die Regierung betrachtet dieses Ungleichgewicht als Folge unfairer Handelspraktiken anderer Nationen und setzt Zölle als Druckmittel ein, um sich auf fairere Handelsbedingungen zu einigen. Sie argumentiert, dass viele Handelspartner durch Maßnahmen wie Zölle, Steuern, Währungsmanipulation und staatliche Subventionen unfaire Vorteile erzielen. Beispielsweise erhebt die Europäische Union einen 10%igen Zoll auf importierte US-Autos, während die USA lediglich 2,5% Zoll auf aus Europa importierte Fahrzeuge verlangen. Dies benachteiligt amerikanische Autohersteller auf dem europäischen Markt und wird von der US-Regierung als ungerecht empfunden. ​
  • Einnahmengenerierung für den Staatshaushalt: Die US-Regierung sitzt auf einem riesigen Schuldenberg und gibt seit Jahren mehr aus als sie einnimmt (sh. Chart unten). Falls keine Kursänderung stattfindet, droht dem Land der finanzielle Kollaps. Um dem entgegenzuwirken, hat die Regierung das "Department of Government Efficiency" (DOGE) ins Leben gerufen. DOGE zielt darauf ab, die staatlichen Ausgaben zu optimieren, Ineffizienzen zu identifizieren sowie Betrug, Verschwendung und Missbrauch aufzudecken. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen plant die Regierung, die Einnahmen durch die Einführung von Importzöllen zu steigern. Außerdem soll die Konjunktur durch Deregulierung, Steuersenkungen und günstige Energiepreise angekurbelt werden.

Die USA haben bei den Zöllen eine gute Verhandlungsposition, da sie einer der größten Absatzmärkte der Welt und Konsumenten mit hoher Kaufkraft haben - fast jedes Unternehmen auf der Welt möchte Zugang zum US-Markt, um dort seine Produkte zu verkaufen. Es gibt bereits Länder, die den USA positive Signale senden und bereit sind, sämtliche Importzölle auf amerikanische Produkte abzuschaffen (z.B. Vietnam, Argentinien) und wechselseitig faire Handelsbedingungen zu ermöglichen.

​In den kommenden Tagen und Wochen wird es besonders interessant sein zu beobachten, wie die größten Handelspartner der USA - Kanada, Mexico, China und EU - auf die jüngsten US-Zölle reagieren werden. Die Wirtschaft von Kanada und Mexico ist in hohem Maße von den Handelsbeziehungen mit den USA abhängig. Daher liegt es in ihrem Interesse, eine Einigung mit den USA zu erzielen, um potenzielle wirtschaftliche Nachteile für die eigene Bevölkerung zu vermeiden.​ China hat sich von den USA bisher nicht einschüchtern lassen und mit Gegenzöllen in gleicher Höhe gedroht, was die Spannungen im Handelskonflikt zunächst verschärft. Allerdings exportiert China deutlich mehr in die USA als umgekehrt. Angesichts dieser Eskalation bleibt abzuwarten, wie sich die Dynamik zwischen den USA und ihren Handelspartnern in den nächsten Tagen weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf die globale Wirtschaft haben wird. Erste Gespräche zwischen den Ländern sind bereits angekündigt.​

Was also tun als Anleger?

Die US-Aktienmärkte kehren aufgrund der aktuellen wirtschafts- und handelspolitischen Turbulenzen wieder zu einem gesünderen Bewertungsniveau zurück und präsentieren uns Privatanlegern einige interessante langfristige Investmentmöglichkeiten.

Gleichzeitig wird uns weiterhin eine gewisse Unsicherheit begleiten: Wie werden die wichtigsten Handelspartner der USA auf die angedrohten Zöllen reagieren? Kommt es zu einer weiteren Eskalation oder Deeskalation in den Handelsbeziehungen? Welche Auswirkungen ergeben sich auf Inflation und Wirtschaftswachstum? Führt die Strategie der USA zu faireren Handelspraktiken und stärkt sie die heimische Wirtschaft?​

In Zeiten erhöhter Marktvolatilität ist es entscheidend, einen kühlen Kopf zu bewahren und einen klaren Plan zu verfolgen. Ich persönlich halte an meinen bestehenden Investments fest und tätige regelmäßig Zukäufe bei ETFs und Qualitätsunternehmen, die ein attraktives Chancen-Risiko-Verhältnis bieten. In Phasen wie diesen wird die Grundlage für zukünftige Gewinne gelegt.

Da jedoch ungewiss ist, wie tief die Märkte fallen werden und wie lange die Abwärtsbewegung andauern wird, agiere ich vorsichtig und investiere schrittweise in Tranchen. Es ist mir wichtig, nicht zu aggressiv zu sein, da wir möglicherweise vor einer längeren Phase der Unsicherheit mit weiter fallenden Kursen stehen. Daher möchte ich mein Pulver nicht zu früh verschießen.

Du weißt, was zu tun ist: Deine Investmentstrategie bei einem Investment (z.B. S&P 500 ETF, Nasdaq 100 ETF) könnte bei einem verfügbaren Kapital von z.B. 10.000€ wie folgt aussehen:

  • Rückgang von 5%: Investment von 1.000€ (bereits erreicht)
  • Rückgang von 10%: Investment von 2.500€ (bereits erreicht)
  • Rückgang von 20%: Investment von 3.000€ (kommt als nächste Stufe, aktuell liegen wir wie eingangs erwähnt bei -16% beim S&P 500)
  • Rückgang von 30%: Investment von 1.500€
  • Rückgang von 40%: Investment von 1.000€
  • Rückgang von 50%: Investment von 1.000€

Wichtig: Es ist entscheidend, den Fokus auf hochwertige ETFs und qualitativ erstklassige Unternehmen zu legen. ETFs bieten die einfachste Möglichkeit, breit diversifiziert zu investieren und vom nächsten Aufschwung zu profitieren. Die Auswahl einzelner Qualitätsunternehmen erfordert mehr Sorgfalt, da eine gründliche Analyse notwendig ist. Einige davon findest du z.B. in meiner Watchliste und meinen Kaufsignalen. Auch in den Newsletter-Ausgaben #28 und #29 habe ich einzelne Unternehmen bereits kurz vorgestellt.

Sei vorsichtig bei Unternehmen, die unprofitabel sind, eine schwache Marktstellung haben oder keine klaren Wettbewerbsvorteile besitzen. Diese werden es schwer haben, ihre früheren Höchststände wieder zu erreichen.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Samstag.

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Disclaimer: Das Investieren in Wertpapiere ist mit erheblichen Risiken verbunden. Meine Inhalte dienen lediglich zu Informationszwecken. Es handelt sich zu keinem Zeitpunkt um eine Anlageberatung, Empfehlung oder sonstige fachliche Beratung. Du handelst auf deine eigene Verantwortung. Eine ausführliche Fassung zum Disclaimer findest du hier.

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